DE | EN | FR

Zunderschwammbefall in der Lindenstraße

Neupflanzung bereits geplant

Im Zuge der Baumkontrollen durch einen Fachmann ist an einer Linde in der Lindenstraße der Befall mit dem Zunderschwamm aufgefallen. Es handelt sich dabei um den ersten Baum am Bahnhof in der Reihe von Linden östlich des Bahnhofs.

Der Befall mit dem Zunderschwamm an Bäumen ist ein Zeichen, dass der Baum bereits abgestorben ist und nun von innen nach außen austrocknet und fault. Äste fallen herunter, der Pilzbefall wird außen sichtbar und es besteht ein hohes Risiko des gänzlichen Umfallens.

Baum mit Zunderschwammbefall in der Lindenstraße
Baum mit Zunderschwammbefall in der Lindenstraße

Mit Zunderschwamm befallene Bäume gab es schon häufiger in der Gemarkung von Lorsch und die Stadt ist mit diesen im Sinne des Naturschutzes unterschiedlich umgegangen. Wenn ein solcher Baum von öffentlichen Bereichen entfernt steht, bleibt er und wird beobachtet. Er dient der Natur, die bekanntlich auch bei absterbenden Bäumen einen Nutzen hat. Wenn ein Baum an Wegen, Plätzen oder Straßen steht, durch einen starken Rückschnitt aber keine direkte Gefahr für die Öffentlichkeit gesehen wird, erfolgt ein Rückschnitt und der Rest wie bspw. starke Kronenäste und der Stamm bleiben stehen. Der Prozess geht weiter und der Baum ist verstärkt zu kontrollieren.

Im vorliegenden Fall hat die Stadt sich für eine dritte Variante entschieden, so dass dieser Baum entfernt wird. Er steht direkt neben einem viel benutzten Fußweg im Einzugsbereich des Bahnhofs, neben dem Fahrradabstellplatz der Bahn, direkt neben Parkplätzen für PKW, in Wurfweite zur Bahnschiene, neben einer stark befahrenen Straße, mit direkter Gefährdung des Verkehrs. Auch soll die Lindenstraße in diesem Teilstück saniert werden, somit eine Gefahr für die Bauarbeiter*innen besteht. Das Gefährdungspotential ist hoch.

Um dem Naturschutz gerecht zu werden, wird der Baumstamm nicht entsorgt werden. Viele Insektenarten, vor allem die Larven, ernähren sich vom Zunderschwamm, wie zum Beispiel Rindenwanzen und Käferarten. Damit erhöht er die Strukturvielfalt und Sukzessionsdynamik in Wäldern und bietet Nahrung für andere Arten. Wie dieses einzuschätzen ist, ist zahlreichen Berichten aus anderen Kommunen zu entnehmen, die solche Bäume stets entfernen. Zudem gibt es Urteile. Dies wissend hat die Stadt eine besondere Verantwortung. Der Stamm soll nach dem Fällen mit dem Holzrückewagen in einen Pappelwald östlich der bebauten Wohnlage gebracht und dort abgelegt werden. So wird er seinen Nutzen für die Natur durch weiteres Verrotten haben. In dem Pappelwald ist auch einer der wenigen Standorte des Nashornkäfers; dessen Lebensraum ist stark zersetzter, weicher Holz-Mulm, wie er sich im Inneren von abgestorbenen Baumstämmen oder dickeren Ästen alter Laubbäume ansammelt.

Der Magistrat berichtet bewusst über die Maßnahme zur Information der Bevölkerung, zeigt dabei die Gründe der Notwendigkeit auf und dass sorgsam mit dem Thema umgegangen wird. Nach der Fällung, die am kommenden Montag vorgesehen ist, wird die Oberfläche der Lindenstraße in dem Teilstück vom Bahnhof bis zur Bahnhofstraße durchgeführt werden. Und danach wird auch ein junger Baum gepflanzt werden, was namensgebend für die Straße, wieder eine Linde sein wird.

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Schriftarten, Karten, Videos oder Analysewerkzeuge. Dazu werden auch Cookies eingesetzt. Datenschutzinformationen