Sonderausstellung im Tabakmuseum zeigt faszinierende Kulturgeschichte
Das Tabakmuseum präsentiert eine außergewöhnliche
Sonderausstellung mit dem Titel „Die Zigarette – eine Zeitreise; Ein
weltweiter Siegeszug löst sich in Rauch auf“. Besucher*innen können einen
Blick auf die beeindruckende Sammlung von über 3500 Zigarettenschachteln
werfen, die zwischen 1890 und 2015 gestaltet wurden. Diese Sammlung, die das
Museum in den letzten drei Jahren durch großzügige Schenkungen erhalten hat,
zeichnet die gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen
rund um das Rauchen nach.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Bernhard Stroick, der sich seit vielen Jahren mit Themen der Tabak-Kultur und -Geschichte auseinandersetzt und für den Heimat- und Kulturverein Lorsch das Tabakmuseum leitet. Er engagiert sich außerdem im städtischen Tabak-Projekt und hatte dies 2013 mit aufgebaut. Aber auch die Ausstellung im Tabakschuppen in Lorsch, der als Museum des Tabak-Anbaus viele Interessierte lockt, hatte er mit entwickelt.
Die Ausstellung beleuchtet die Entwicklung der Zigarettenkultur – von ihrer Verbreitung durch Soldaten im 17. Jahrhundert über die Blütezeit der Orient-Zigaretten bis hin zum Siegeszug der American-Blend-Produkte. Die Verpackungsdesigns der Zigarettenschachteln spiegeln dabei die Mode und die gesellschaftlichen Trends ihrer jeweiligen Zeit wider. So reichen die ausgestellten Exponate von luxuriösen, ägyptisch inspirierten Designs bis hin zu modernen Werbekampagnen wie der ikonischen Marlboro-Cowboy-Werbung.
Die Schau thematisiert wichtige Wendepunkte der Zigarettengeschichte, darunter die Einführung der Banderolsteuer 1906, die Rolle der Zigarette als „Überlebensmittel“ im Ersten Weltkrieg und die wachsende Kritik durch die Gesundheitsforschung ab den 1950er-Jahren. Auch Marketingstrategien wie Sammelbilder oder Sondereditionen, die die Zigarettenindustrie populär machten, sind Teil der Ausstellung.
Die Ausstellung zeigt außerdem, wie gesetzliche Regulierungen und gesellschaftliche Entwicklungen die Tabakindustrie bis heute prägen. Verpackungsdesigns, die als Kunstwerke gelten, stehen in Kontrast zu den strengen Vorschriften der Gegenwart.
Die Vernissage zur Ausstellung „Die Zigarette – eine Zeitreise; Ein weltweiter Siegeszug löst sich in Rauch auf“, findet am Samstag, den 30. November 2024 um 11 Uhr statt. Die Ausstellung befindet
sich im Foyer des Paul-Schnitzer-Saals und wird dort bis zum 23. Februar 2025 zu sehen sein (immer DI – SO, 10 – 17 Uhr).
Die Ausstellung ist ein Muss für alle, die sich für Kulturgeschichte, Design und die gesellschaftlichen Veränderungen im Umgang mit Tabak interessieren. Sie lädt zu einer Reise durch 100 Jahre Zigarettenkultur ein – von den Anfängen bis zum heutigen Wandel hin zu rauchfreien Alternativen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Heimat- und Kulturvereins Lorsch (www.kulturverein-lorsch.de).