Stadt Lorsch bedankt sich bei Werner Groß
Die Stadtverwaltung erreichte schon öfter Post von Werner Groß. Meist waren es Anregungen zur Pflege, Unterhaltung und Neugestaltung von Pflanzmaßnahmen. Diesmal hingegen war es die bedauerliche Mitteilung, dass aus überwiegend altersbedingten Gründen das langjährige Bürgerengagement nicht mehr fortgeführt werden kann.
Ein Macher im Sinne der Natur und des Waldes!
Man kann es gar nicht glauben, dass Werner Groß dieses Jahr 89 Jahre alt wird. Er ist ein Macher im Sinne der Natur und besonders des Waldes. Zudem ist er öffentlich bekannt durch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Er sorgte in unzähligen Stunden seiner freien Zeit rund um seine Wohnstätte in der Seehofstraße für Sauberkeit, ordentliche Wege, Neupflanzungen, das Gießen und die Sicherheit.
Zudem wurden Schilder angefertigt und montiert, bspw. zum „Dreieichenweg“. Der im Lorscher Volksmund „Philosophenweg“ genannte Fuß- und Radweg zwischen Hirschstraße und Mannheimer Straße sowie der Wald „Die Remise“ nördlich der Realschule waren das Kerngebiet seines Wirkens, immerhin fast 4 Hektar Gelände mit Erholungswald, Wegen, verschiedenen Nutzungen und den darin lebenden Pflanzen und Tieren.
Besonders bekannt dürften die vielen Eichhörnchen sein. Überhang freischneiden, Mähen der Bankette, Herstellen von Wasserabläufen in den Banketten, Pflanzen und Unterhalten der Pflanzen sind sicherlich keine alltäglichen Arbeiten, die ein Bürger als privates Engagement erbringt. Auch wenn die Stadt das ein oder andere Mal die Materialkosten, bspw. für Split oder für Pflanzen, übernahm, so holte Werner Groß dies mit eigenem Fahrzeug und Anhänger aus dem Steinwerk oder der Baumschule und verteilte dies bis zuletzt eigenhändig auf die Wege oder führte die Pflanzungen durch.
So war es selbstverständlich, dass Bürgermeister Christian Schönung einen Dank für dieses Wirken persönlich zu Werner Groß und seiner Frau Susanne brachte. Im Mittelpunkt stand der Dank für das Bürgerengagement, auch wenn Werner Groß vielfältig darüber hinaus bekannt ist, bspw. durch den angeführten Freundeskreis Remise, die seit vielen Jahren die Arbeiten wesentlich unterstützten und besonders den Wald betreffend mit hohem Engagement wirken.
Werner Groß hat aber auch anderes Wirken für die Allgemeinheit in seinem Leben gehabt, wofür ihm höchste Auszeichnungen zu teil wurden, wie das Bundesverdienstkreuz und die Alexander-von-Humboldt-Medaille von der Alfred-Töpfer-Stiftung für Verdienste im Naturschutz. Weiter war Werner Groß bewundernswerte 30 Jahre in der Stadtverordnetenversammlung tätig und übernahm ab 1993 für vier Jahre sogar das Amt des ersten Stadtrates. 1997 erhielt er aufgrund seines langjährigen Wirkens die Auszeichnung zum Ehrenstadtrat.
Bei einem Rundgang gemeinsam mit Ehefrau Susanne und dem Lorscher Fachbereichsleiter für Bauen und Umwelt, Volker Knaup, wurde das bisherige Wirken besprochen und nachgedacht, dass dieses nun von der Stadt zu erbringen sein wird, wenn sich nicht andere engagierte finden.