Glasfasernetz in Lorsch wird ausgebaut
In vielen Städten wird derzeit das Glasfasernetz ausgebaut – so auch in Lorsch. Zwei Anbieter, die Deutsche Telekom AG und die GGEW AG, haben darum geworben, eine Zusammenarbeitsvereinbarung zu schließen. Nach Beratungen in den Gremien hat die Stadt Lorsch, eine solche Vereinbarung mit der GGEW geschlossen. Geplant ist, dass die Erschließung mit Glasfaser bis zum 31.12.2028 abgeschlossen sein wird.
Der große Vorteil hierbei ist, dass die GGEW parallel Stromleitungen und Hausanschlüsse austauscht. Gleichzeitig prüft die Stadtverwaltung die Wasser- und Abwasserhausanschlüsse und tauscht diese, wenn nötig aus. Auch die Gehwege werden gleich mitsaniert, damit diese nach neuestem Standard hergerichtet werden. Aus dieser Synergie ergibt sich eine enorme Ersparnis für die Stadt, welche sich über die kommenden Jahre erstreckt. Dies bedeutet auch eine Entlastung des Bürgers.
Wann in diesem Zuge welche Straßen durch die GGEW angegangen werden, hängt auch von der bereits verfügbaren Internet-Geschwindigkeit und dem Interesse der Bürger*innen im jeweiligen Stadtgebiet ab. Dass Straßen mit höherer Nachfrage früher erschlossen werden als andere, ist deshalb durchaus möglich. Eine einschränkende Klausel, dass nur Gebiete erschlossen werden, bei denen ein Prozentsatz an Beauftra-gungen vorliegt, gibt es in der Vereinbarung mit der GGEW nicht.
Auch die Telekom möchte ihr Glasfasernetz in Lorsch ausbauen. Die Stadt Lorsch hat hierzu mit der Telekom bereits Gespräche geführt. Durch die zweite Glasfaserverlegung im Stadtgebiet können einige Probleme –wie das erneute Öffnen bereits sanierter Gehwege– auftreten. Daher wird nun an Lösungen gearbeitet für einheitliche Koordination. Bis heute konnte mit der Telekom keine Vereinbarung über den Ausbaustandard getroffen werden, sodass nach deren Tiefbau-arbeiten, die Gehwege neu hergerichtet werden. Auch darüber hinaus gibt es noch keine Vereinbarung mit der Telekom, wie sie seitens der Stadt mit der GGEW geschlossen wurde. Somit hat die Stadt Lorsch auch keine Kenntnisse über Ausbaupläne für das Stadtgebiet. Grundsätzlich dürfen nach dem Telekommunikationsgesetz alle Anbieter ihre Leitungen im Stadtgebiet verlegen. Ein Verweigerungsrecht haben die Kommunen rechtlich nicht, sondern können lediglich die Arbeiten koordinieren.
Für die Bürger*innen ist eine solche Situation ein marktwirtschaft-licher Vorteil, denn für alle Anbieter führt dies zum Wettbewerb. Die Bürger*innen haben die Auswahl zwischen den Anbietern und deren Glasfaser-Paketen. Wenn nun, wie häufig berichtet, Angebote der Telekommunikationsunternehmen Interessierten gemacht werden (bspw. durch Beratungen an der Haustür), sollte man sich den Ausweis des Mitarbeiters zeigen zu lassen. Auch muss für die Beratung niemand das Haus betreten. Nach einer Beratung sollte man sich außerdem die Kontaktdaten und ein Angebot in schriftlicher Form geben lassen, welches man nachfolgend vergleichen kann.
Von Bürger*innen wurde der Verwaltung von Aussagen berichtet, dass Kostenanteile für Glasfaserhausanschlüsse - konkret die des Hausanschlusses - seitens der Stadt übernommen würden. Das ist jedoch nicht korrekt. Die Stadt Lorsch ist bei keinem Anbieter weder in Angebots- noch in Preisfragen involviert. Für diese Kosten sind die jeweiligen Anbieter verantwortlich und vereinbaren diese mit dem Anschlussnehmer. Die Kostenanteile der Stadt Lorsch beziehen sich lediglich auf die Leistungen für Wasser, Abwasser, Gehwege und Bordsteinabsenkungen. Sobald die Stadt Lorsch die mit der Telekom begonnenen Gespräche erfolgreich beendet hat, wird hierzu erneut informiert.