Ein Kleinod voller Jazz-Juwelen

Nach einer langen, recht tropischen Sommerpause dürfen sich alle Fans und Freund*innen der erlesenen Konzerte der Veranstaltungsreihe auf das Programm des zweiten Halbjahres freuen. Zum Einstieg in die letzten drei Erzählkonzerte der Reihe, im Jahr 2022, steht am 25. September erstmal Musik mit den „Jazzgems“ auf der Tageskarte.

Karmen Mikovic und Stephanie Wagner sind beide studierte Jazzmusikerinnen, deren Ausbildungsweg sie auch über einen weiten Schlenker über den großen Teich an das renommierte „Berklee College of Music“ in Boston, USA geführt hatte. Auf der Querflöte lotet Stephanie Wagner das gesamte Klangspektrum der Querflöte aus und bedient sich dafür moderner Spieltechniken und elektronischer Effekte, changiert zwischen instrumentalem Gesang und perkussiver Flöte und trägt das musikalische Gemeinschaftswerk mit Pianistin und Sängerin Karmen Mikovic über impressionistisch zurückhaltend gespielte Klanggebilde bis hin zu handfestem Funk - wer bei der zweiköpfigen Formation also minimalistisches Klanggut erwartet, dürfte überrascht werden. Die musikalischen Juwelen dieses Künstlerinnen-Kleinods glänzen in den unterschiedlichsten Farben, immer wieder mit einem ganz eigenen Schliff. Unabhängig davon, ob es sich bei dem vorgetragenen Stücken um populäre Standards oder gänzliche neue Eigenkreationen handelt, der typische Sound kann immer direkt dem Duo zugeordnet werden.

Das Gastspiel der Jazzgems in Lorsch verdankt die Konzertreihe genretypisch dem musikalischen Leiter, Christoph Schöpsdau, zum Auftakt in die zweite Jahreshälfte der Lorscher Rathauskonzerte. Hervorragend vernetzt in der regionalen Jazz-Szene und darüber hinaus, bescherte der studierte Pianist, Komponist und Arrangeur der Reihe schon so manche musikalische Größe. Oft im Rahmen der Konzerte auch selbst am Flügel zu hören, überlässt er zu dieser Gelegenheit die Klavierbank gänzlich Karmen Mikovic.

Das Format der Konzertreihe, angelegt als ein „Erzählkonzert“, bedeutet für die Zuhörer*innen immer wieder kleinere Skits, in denen die Künstler*innen Hintergrundinformationen der einzelnen Stücke näher beleuchten, Biografien oder Anekdoten der Originalkünstler zum Besten geben, oder persönliche musikalische Erfahrungen mit dem Publikum teilen – Eine Begegnung auf Augenhöhe mit den Zuhörer*innen ist dabei immer die Devise.