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Gemeinsam für alle!

Aktion "Wir von Gegenüber" soll Bevölkerung animieren, auf die Nachbarschaft Acht zu geben

In Lorsch gibt es glücklicherweise generell gut funktionierende Nachbarschaften. Die Menschen schauen aufeinander und kümmern sich. Doch immer wieder ist Einsamkeit, vor allem im Alter, ein großes Thema. Durch Wegzug, Verkauf oder Versterben und damit einhergehenden Neuzuzügen brechen langjährig gewachsene Nachbarschaftsstrukturen weg. Dies führt mitunter zu einer großen Anonymität. In den Sprechstunden der Caritas-Seniorenberatung erfährt Alexandra Mandler-Pohen die Geschichten von vielen, einsamen Menschen.

Neueinstieg gestaltet sich schwierig

Durch die zweijährige Corona-Pandemie wurde das Ganze leider noch verschärft. Viele Kontaktmöglichkeiten und Gruppenangebote wie z.B. Sportangebote, Gruppenangebote der Caritas, der Kirchengemeinden oder der Vereine, sind weggefallen. In dieser Zeit sind die Menschen älter und zum Teil gebrechlicher geworden, so dass nicht mehr alle den Weg in die zuvor besuchte Gruppe zurückfinden.

Eigenständiges Wohnen so lange wie möglich machen

„Einsamkeit ist ein Thema!“, so Alexandra Mandler-Pohen. Anfangs blieben die Menschen aus Angst vor Ansteckung zu Hause und schaffen es jetzt oft nicht mehr, sich an vorherige Angebote wieder anzuschließen. Die Menschen scheuen sich, dies anzusprechen und um „Starthilfe“ zu bitten. Mitunter wohnen Kinder weit weg, der Lebenspartner ist verstorben, soziale Bindungen brechen weg und der Freundeskreis wird immer kleiner. Dennoch besteht bei vielen Menschen der Wunsch, auch im Alter so lange wie möglich in ihrer vertrauten und gewohnten Umgebung zu bleiben.

Der Caritasverband Darmstadt beschäftigt sich schon sehr lange mit der Frage, wie es möglich ist, dass ältere Menschen möglichst lange und selbstbestimmt im eigenen Zuhause bleiben können und fördert Ideen, damit dies in einer immer älter werdenden Gesellschaft gelingen kann. Es geht darum, vor Ort gemeinsam mit Bürger*innen Initiativen und Strukturen aufzubauen, die ein gutes Leben im Alter ermöglichen. Durch Netzwerke und die Förderung von ehrenamtlichem Engagement fokussiert der Caritasverband seit Jahren dieses Thema. Eine gestärkte Nachbarschaft, ein Hin- und kein Wegschauen könnte sehr wertvoll sein. Daher geht es nun darum, das Projekt bekannt zu machen. Allen, die sich die Zeit für einen Blick zur Nachbarschaft gönnen, stehen die Caritas Ansprechpartner*innen zur Seite, wenn auffällt, dass ein Hilfebedarf in einem Lebensbereich erforderlich ist.

Aufruf an die Bevölkerung!

Die Aktion „Wir von Gegenüber“ soll ein Zeichen gegen die Einsamkeit im Alter setzen. Alexandra Mandler-Pohen und Bürgermeister Christian Schönung rufen mit einer Plakataktion zum Hinschauen auf und möchten gut funktionierende Nachbarschaften initiieren, moderieren und lebendig halten. Bürgermeister Christian Schönung erklärt: „Jeder von uns möchte im Alter gut umsorgt und nicht allein sein. Daher unterstützen wir befürwortend die Aktion und hoffen, dass sich viele um ihr Umfeld in der Nachbarschaft kümmern werden.“ Die Dipl.-Sozialarbeiterin Alexandra Mandler-Pohen erklärt: „Unsere Aufgabe sehen wir darin, Brücken zu bauen um Hilfe anzunehmen und sich an bestehende Angebote anzuschließen (z.B. sich zur Gruppenangeboten mitnehmen lassen, Begleitung beim ersten Besuch einer Gruppe). Die Nachbarn können hier als Türöffner fungieren, indem Sie auf die Seniorenberatung oder die Stadt Lorsch aufmerksam machen und ggfls. den ersten Kontakt herstellen, damit wir mit der betroffenen Person ins Gespräch kommen können. Es geht hier immer um individuelle Hilfen und Unterstützungsmaßnahmen“, so Alexandra Mandler-Pohen.

Präsentation des Programms "Wir von Gegenüber"
Präsentation des Programms "Wir von Gegenüber"

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