Bachs Mörder

Schon viele haben sich mit Johann Sebastian Bach und seiner Musik befasst, haben den Komponisten und seine Werke studiert und interpretiert. Doch dass ein Tenor über das Musikgenie und seine Kompositionen einen Kriminalroman geschrieben hätte, noch mit dem Titel „Bachs Mörder“ – das dürfte selbst Kennern des einstigen Leipziger Kantors und Musikdirektors überraschend und neu sein.

Wer ihn kennt, wird sich nicht wirklich wundern, dass ausgerechnet der musikalische Leiter des Abends, Thomas Adelberger, diese Kuriosität ausgegraben und zum Thema des nächsten Lorscher Rathauskonzertes am 24. Oktober gemacht hat. Doch wie immer bei dem Lorscher Organist und Chorleiter geht die Liebe zu einer gewissen, durchaus belebenden Skurrilität niemals auf Kosten der Qualität.

Der studierte Sänger und Dirigent Markus Francke frönt neben seiner musikalischen Tätigkeit als international versierter Tenor der Leidenschaft des Schreibens. Zusammen führte es ihn dazu, „Bachs Mörder“ zu verfassen, das in die Welt von Bachs Musik sowie in das Köln der Jetztzeit führt. Musikalisch und rezitatorisch wird Francke begleitet von seiner Frau, Cosima Seitz, die als Sopranistin, Dirigentin und Stimmbildnerin arbeitet.

Gemeinsam geht das musikalische Ehepaar Fragen nach wie: „Wurde Johann Sebastian Bach ermordet? Mordete jemand in seinem Namen? Hat gar ein Dirigent durch katastrophale Interpretationen Bachs Werk gemeuchelt?“ Durch Thomas Adelberger am Flügel am Cembalo und an der Orgel unterstützt, spannen sie den Bogen von der Matthäus Passion über das Kunstlied der Romantik bis zu „kriminellem Liedgut unserer Zeit“, wie die Pressemitteilung verrät.