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Rekord-Müllsammeln

So viele Freiwillige wie noch nie halfen mit

Der Ordnungsamtschef hatte ein ‚Luxus-Problem‘: „Unglaublich, wie viele Menschen sich gemeldet haben, um beim Frühlingsputz in Lorsch mitzumachen - und das in Corona-Zeiten!“ war Rainer Dluzak überrascht. Die weit über 200 Personen umfassende Gruppe der Freiwilligen am vergangenen Samstag Pandemie-gerecht zu koordinieren, war denn auch eine größere Herausforderung. Denn selbstverständlich musste alles gemäß der Hessischen Corona-Verordnung von statten gehen. Doch schließlich lief die 21. Müllsammelaktion in Lorsch, traditionell im Frühjahr anberaumt und zum zweiten Mal unter Pandemie-Bedingungen, am Samstag, den 8. Mai, von 9 – 12 Uhr mit einer Rekordzahl von 230 Helfer*innen erfolgreich ab.

Doch das Virus erwies sich als hartnäckiger als gedacht – das originelle neue Veranstaltungskonzept wanderte zurück in die Schublade. Nun sollte der LESESCHWARM 2.0 im Rahmen Corona-konformer städtischer Veranstaltungen auftreten. Doch schon die erste angepeilte Möglichkeit, während des Frühlingsmarktes, wurde mitsamt dem traditionellen Innenstadtfest in geplanter Form von Covid19 kassiert: Eine Lesung im üblichen Sinne ist derzeit (immer noch) nicht möglich.

Rekord beim Müllsammeln
Rekord beim Müllsammeln
Da kam wieder einiges zusammen
Da kam wieder einiges zusammen

Einen „Vereins-Rekord“ stellte beim diesjährigen Ramadama in der Karolingerstadt der Leichtathletik Club Olympia auf: Über 60 Vereinsmitglieder bewaffneten sich – wie alle Freiwilligen zuvor - mit bereitgestellten Müllsäcken, Handschuhen, Greifern etc. und gingen ans Werk. „Darunter viele Familien mit Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren“, weiß Rainer Dluzak zu berichten. Jeder Corona-konform eingeteilten Helfer-Gruppe wurde ein Müllsammelgebiet zugewiesen. So entstanden viele ansehnliche Abfallhaufen in Blau, die im Nachhinein vom Betriebshof abgeholt wurden. Und selbstverständlich war auch für eine kleine Stärkung gesorgt worden, dieses Mal an Ort und Stelle: Das Team vom Ordnungsamt brachte Lunchpakete zu allen Einsatzstellen.

„Natürlich gab es wie immer besonderer ‚Fundstücke‘“, sagt Dluzak und zählt auf: „Zum Beispiel Tastaturen, Möbelkleinteile, ein Fahrrad, der Rahmen eines Motorrollers und - besonders unappetitlich – Tüten mit Hausmüll und so weiter. Dazu Unmengen an Verpackungsmüll von Fast Food-Ketten sowie Flaschen, Dosen“, schüttelt er den Kopf. Auch die ehrenamtlichen Müllmänner und -frauen zeigten sich erstaunt über die Dreistigkeit und Ignoranz ihrer Mitmenschen. Am Ende war zu der Höchstzahl an Freiwilligen eine Höchstmenge an gesammeltem Müll gekommen.

„Erfreulicherweise haben viele bereits angekündigt, beim nächsten Mal wieder mit Hand anzulegen“, ist der Ordnungsamtsleiter froh über die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. „Außerdem hatten die Leute die Idee, dass auch unter dem Jahr sozusagen kleinere Gebiete individuell von Müll befreit werden könnten. Das wäre natürlich sehr hilfreich“, so Dluzak. „Das greifen wir gerne auf und geben dafür jederzeit Müllsäcke im Betriebshof aus.“ Auch Bürgermeister Schönung bedankt sich ausdrücklich für die Hilfe, aber auch für diese gute Idee, die das Engagement der Bürger*innen für ihre Stadt zeigt.

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