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Bienenfutter statt Kaugummis

Eine ungewöhnliche Idee für ein grünes Anreizprogramm

Um die Bienen – das weiß mittlerweile jeder - ist’s nicht zum Besten bestellt. Sie sterben in großer Zahl, es ist global von ca. 30% Bestandsverlust zwischen 2006 und 2015 die Rede. Parasiten, Krankheitserreger, Monokulturen, Pestizide und der Klimawandel sind die Ursachen. Doch die Bienen sind für etwa ein Drittel der Lebensmittelproduktion verantwortlich, die Landwirtschaft hängt von den emsigen Bestäubern ab – mit dem schwarz-gelben Nutztier sind also auch die Menschen bedroht.

Bienenfutterautomat
Bienenfutterautomat

Diese Botschaft ist in der breiten Bevölkerung angekommen und allenthalben wird versucht, das Bienensterben aufzuhalten. Auch in Lorsch soll nun ein Projekt anlaufen, das sich insbesondere der Ernährung der Bienen widmet, indem sogenannte „Bienenautomaten“ im Stadtraum aufgestellt werden. Hierbei handelt es sich um umgenutzte Kaugummiautomaten. Denn die leuchtend gelben Metallspender werfen gegen den Einwurf von 0,50 Euro Kapseln aus, die mit Blumensamen oder –zwiebelchen gefüllt sind, sogenanntes Bienenrettersaatgut. „Ein innovatives, originelles Projekt“, urteilt das zuständige Bau- und Umweltamt. Dort soll die ungewöhnliche Maßnahme im Rahmen des Anreizprogramms „Grüne Gartengestaltung“, wie vom Magistrat beschlossen, umgesetzt werden.

Doch damit nicht genug: Die Lorscher Bienenautomaten verbinden sich mit einer weiteren Umwelt-Idee: der Umweltlotterie von LOTTO Hessen, LOTTO GENAU. Von dieser besonderen Glücksspiel-Form profitieren wöchentlich Umweltprojekte in den jeweiligen hessischen Regionen. Denn fällt der Hauptgewinn bspw. auf eine Person aus dem Landkreis Bergstraße, kann sich diese für ein bei LOTTO GENAU gelistetes Umweltprojekt im Kreis entscheiden, das sodann eine Förderung in Höhe von 5000 € erhält. Das ist genau die Summe, die der Erwerb und das Aufstellen der sieben Bienenautomaten kosten würden.

Seit diesem Frühjahr und für die nächsten drei Jahre sind die Lorscher Bienenautomaten nun bei LOTTO GENAU gelistet. Sobald also ein/e Gewinner/in aus dem Landkreis dieses Projekt auswählt und das Geld damit an die Stadt ausgezahlt wird, kann es umgesetzt werden. „Denn das Projekt soll für die Stadt möglichst kostenneutral laufen“, so die dafür zuständige Sachbearbeiterin Monika Schumacher und hofft darauf, „dass die Lorscher Bienenautomaten rasch bei möglichst vielen Menschen bekannt werden und damit die Chance, ausgewählt zu werden, möglichst hoch ist.“

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