Im Museumszentrum des UNESCO Welterbes Kloster Lorsch sind 93 prämierte Gärten, Parks und Landschaften in einem einzigartigen Überblick versammelt
Bei Planung der Ausstellung war die Corona-Pandemie nicht vorauszusehen. Heute trifft sie einen Nerv der Zeit, weil sich die Menschen wieder stärker auf Gärten und Parks besinnen und ihre Aufenthaltsqualitäten genießen. Von Sonn-tag an zeigen die Staatlichen Schlösser und Gärten und das Europäische Garten-netzwerk EGHN (European Garden Heritage Network) Fotografien von meister-lich entwickelten historischen Gartenanlagen und zeitgenössische Landschafts-architektur sowie herausragende städtische Grünkonzepte: „Ausgezeichnet: Gärten – Parks – Landschaften. Gewinner des Europäischen Garten-preises“ ist im Museumszentrum des UNESCO Welterbes Kloster Lorsch bis zum 30. August zu sehen.
Seit 2010 wird der Gartenpreis in sechs Kategorien vom Europäischen Garten-netzwerk EGHN und der Stiftung Schloss Dyck in Jüchen, dem Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur, vergeben. Auch die Welterbestätte in Lorsch hatte ihn vor vier Jahren für die vollständige Überformung und inhaltliche Neu-erschließung des historischen Klostergeländes erhalten. Bei der Vernissage am Freitag, den 26. Juni 2020, sagte die Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten, Kirsten Worms: „Für die Ausstellungsbesucher*Innen ergibt sich die ein-malige Gelegenheit, zehn Jahre europäischer Gartenpreis in Augenschein zu nehmen und nach dem Rundgang vor der Tür einen der Gewinner*innen direkt zu erleben. Ich halte unser UNESCO Welterbe Lorsch als neues Mitglied des Netzwerkes für einen sehr guten Botschafter der Ziele der EGHN.“
Die Ausstellung stellt erstmals
zusammenfassend alle bisherigen internatio-nalen Träger*innen der 1. und (meist
doppelt vergebenen) 2. Preise vor – ins-gesamt 93 in Bild und Text. Nach den
Worten des Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Schloss Dyck, Jens Spanjer, wolle
die jährlich vergebene Auszeichnung auf Parks, Gärten und Landschaften als
gemeinsames zu bewahrendes und weiter zu entwickelndes europäisches Kulturgut aufmerksam
machen. Der Pro-jektmanager der EGHN, Christian Grüßen, ergänzte, die Fotografien
vermittelten einen Überblick zu vielen abwechslungsreichen Ansätzen, grüne
Räume zu ge-stalten und dabei großen Herausforderungen wie gewandelten
Nutzungsan-forderungen oder dem Klimawandel zu begegnen.
Dem EGHN mit seinen 190 Partnern aus
14 Ländern gehört seit einiger Zeit auch Kloster Lorsch als Liegenschaft der
Staatlichen Schlösser und Gärten an. Noch vor dem Europäischen Gartenpreis war
dem vom Berliner Büro „Topotek 1“ realisierten Konzept im Jahr 2015 der
Deutsche Landschaftsarchitektur-Preis zugesprochen worden. In seiner innovativen
Gestaltung weist der Klosterhügel, auf dem nur noch wenige historische Bauten
erhalten sind, „Abdrücke“ auf: Sie markieren als begehbare Vertiefungen im
Rasen die Stellen, an denen im Lauf der Zeiten verlorene Gebäude der ehemaligen
Benediktinerabtei einmal stan-den. Die neue Geländetopographie bindet über ein
Wegesystem auch die bau-lichen Reste des weiter entfernt liegenden Altenmünsters
an Kloster Lorsch an. Es gilt als Ursprung des religiös-geistigen Zentrums.
Weitere Informationen:
Elisabeth Weymann, Pressesprecherin
elisabeth.weymann@
schloesser.hessen.de
06172/9262-103 und 0174/2716125