Lorscher Gourmetschwarm vor dem Relaunch
„Nichts ist so gut, dass es
nicht noch verbessert werden könnte“ lautet eine alte Weisheit. Und selbst ein
so erfolgreiches kulturtouristisches Produkt wie der Lorscher „Gourmetschwarm“
verdient irgendwann einen Relaunch. Nachdem das lyrische Wandeldinner acht
Jahre lang ausverkauft war, wollen die Organisatoren jetzt das Konzept
überarbeiten. „Deshalb werden wir ein Jahr mit dem Gourmetschwarm aussetzen“,
so Timo Cyriax von der Entwicklungsgesellschaft Lorsch (EGL), „und 2020 dazu
nutzen, die neue Konzeption zu entwickeln.“ Bis zum Herbst des kommenden Jahres
soll der neue Gourmetschwarm dann für das Jahr 2021 wieder buchbar sein.
Bei einem Pressetermin
ließen die Organisatoren vom Lorscher Kulturamt und der EGL jetzt die
achtjährige Erfolgsgeschichte Revue passieren. Das Konzept ist markant: Das
viergängige Dinner fand jeweils in vier verschiedenen Gastrono-mien statt. „Die
Zusammenarbeit der Wirte ist etwas, um das uns viele Kommu-nen beneiden“, so
Cyriax. Dabei war die Zahl der Gäste auf zehn Personen fest-gelegt, die jeweils
von einer kundigen Führungsperson durch den Abend und damit durch den Stadtkern
Lorschs begleitet wurden. Kulinarisch gab es jährlich wechselnde Themen, etwa
Honig, Kräuter, Obst etc., immer aber etwas, was mit dem Lorscher Arzneibuch
und dem UNESCO-Welterbe in Verbindung stand. Das Besondere am Gourmetschwarm
ist – da Teil des Lorscher Bienen- und Dichter-projektes –, dass zu jedem Gang
ein bisschen Lyrik in Form von Gedicht-Rezita-tionen eingestreut wird.
Insgesamt waren über die
Jahre neun Gastronomen mit ihren Häusern involviert. Seit 2012 zählte man knapp
1600 Buchungen. „Der Gourmetschwarm hat damit über 101.000 € nach Lorsch
gebracht“, so Gabi Dewald vom KULTour-Amt stolz und dankte auch den bisherigen
und anwesenden Begleitpersonen, „die ihre Aufgabe hervorragend gemeistert
haben“. „Der Gourmetschwarm ist ein ausge-zeichneter und einzigartiger
Botschafter unserer Stadt, der uns unglaublich viel Bewunderung und Anerkennung
weit über die Region eingebracht hat“, erzählten die Gästebegleiterinnen
zusammenfassend.
Was die im Arbeitstitel „Gourmetschwarm 2.0“ genannte neue Version des be-liebten Wandel-Dinners betrifft, hüllen sich Kulturamt und EGL noch in Schwei-gen. „Sicher ist, dass neben dem kulinarischen Qualitätsanspruch Elemente wie der Erlebnischarakter, der wechselnde Ort und natürlich die Lyrik erhalten blei-ben werden“, ist zunächst alles, was dazu zu erfahren war. „Sicher ist auch, dass wir sowohl kulturtouristisch als auch aus Perspektive der Wirtschafsförderung für Lorsch möglichst nahtlos an das bisherige höchst erfolgreiche Modell ansetzen wollen“, sind sich Dewald und Cyriax einig.